ADAC Umfrage: Junge Menschen halten am Auto fest

Eine junge Frau mit einem glücklichen Gesichtsausdruck hält ihre neuen Autoschlüssel in der Hand
Auf den Führerschein und ein eigenes Auto wollen nur wenige junge Menschen verzichten© iStock.com/PatriciaEnciso

ADAC Umfrage: Die meisten jungen Menschen wünschen sich ein eigenes Auto. Welche Verkehrsmittel die Gen Z noch nutzt und wie sie sich ihre Mobilität der Zukunft vorstellt.

  • Nur jeder Zwölfte will keinen Führerschein machen

  • Je älter die Befragten, desto wichtiger wird das Auto

  • ÖPNV gerade bei unter 18-Jährigen beliebt

Der ADAC hat in einer repräsentativen Studie Menschen zwischen 15 und 25 Jahren zu ihrer Mobilität befragt. Trotz Deutschlandticket und Carsharing wünscht sich der Großteil einen eigenen Pkw.

Junge Menschen bleiben beim Auto

Zwei Drittel der Teilnehmenden geben an, im Alltag das Auto am häufigsten zu nutzen. Darauf folgen der öffentliche Nahverkehr und das (E-)Fahrrad.

Führerschein und Pkw sind wichtig

Der Führerschein ist für die meisten ein Muss. Nur 6 Prozent wollen darauf verzichten, vor allem weil der Führerschein ihnen zu teuer ist. Andere finden, dass sie auch ohne Schein ausreichend mobil sind.

Wer einen Führerschein besitzt, hat in der Regel auch ein eigenes Auto (69 Prozent) oder möchte sich früher oder später einen Pkw zulegen (26 Prozent). Lediglich vier Prozent der Befragten mit Führerschein sprechen sich gegen ein eigenes Auto aus.

Mit der Volljährigkeit ändern sich oft auch die Lebensumstände junger Menschen. Das bedeutet neue Wege, sowohl beruflich als auch privat. Der ÖPNV kann den individuellen Bedürfnissen nur schwer gerecht werden. Ein Auto hingegen bietet Planungsfreiheit und Unabhängigkeit. Dabei ist der Führerschein nicht nur Mittel zum Zweck, er hat auch symbolischen Wert. Wer alleine am Steuer sitzt, wird eher als erwachsen wahrgenommen.

ADAC Verkehrspsychologe Ulrich Chiellino

Nutzung von ÖPNV und Fahrrad

Am häufigsten fahren unter 18-Jährige Bus und Bahn – 63 Prozent von ihnen geben an, mit dem ÖPNV an mehr als 100 Tagen im Jahr unterwegs zu sein. Je älter sie werden, desto seltener fahren junge Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, steigen lieber aufs Auto um. Bei der Gruppe der 18- bis 21-Jährigen geben 27 Prozent an, überwiegend einen Pkw zu nutzen, im Alter von 22 bis 25 Jahren sind es schon 37 Prozent.

Klare Unterschiede gibt es zwischen Stadt und Land. Rund 30 Prozent der Befragten, die in der Stadt leben, nutzen überwiegend öffentliche Verkehrsmittel. Grundsätzlich gilt: Je ländlicher eine Region, desto wichtiger wird das Auto.

Frau überholt mit dem Fahrrad den Verkehr auf einem Radweg
Gerade bei jüngeren Menschen ist Radfahren beliebt© iStock.com/AscentXmedia

In der Umfrage wollte der ADAC auch wissen, welche Rolle das Fahrrad spielt. Unter 18-Jährige fahren damit noch am meisten, ab der Volljährigkeit sinkt die Beliebtheit wieder erheblich. 22- bis 25-Jährige nutzen das Fahrrad dann wieder häufiger.

Erst das Auto, dann das Klima

Mehr als die Hälfte der jungen Menschen glauben, dass der Verkehr das Klima sehr stark beeinflusst. Auf die Frage, wer die Mobilität klimafreundlich gestalten soll, sehen 42 Prozent den Staat in der Verantwortung. Rund 17 Prozent finden, dass sich die Bürgerinnen und Bürger darum kümmern sollten.

32 Prozent der jungen Menschen würden bei Neuanschaffung einen Hybrid oder ein vollelektrischen Wagen wählen. Fast die Hälfte (48 Prozent) würde sich weiterhin einen Verbrenner zulegen.

Den meisten jungen Menschen sind sowohl Umweltschutz als auch individuelle Mobilität wichtig. Müssen sie sich jedoch entscheiden, verzichten nur wenige aus Überzeugung auf die Vorteile eines eigenen Pkws.

ADAC Verkehrspsychologe Ulrich Chiellino

Einblicke in den Expertendialog

Expertendialog: Mobilität junger Menschen
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