EU: Fahrverbote gelten in Zukunft europaweit

Italienischer Verkehrspolizist bei einer Geschwindigkeitskontrolle
Bei einer Geschwindigkeitskontrolle in Italien erwischt? Das hat künftig auch in Deutschland Folgen© Shutterstock/Paolo Sartorio

Einigung: Fahrverbote werden in Zukunft in der EU grenzüberschreitend gelten. Der ADAC begrüßt das und sieht ein Plus für die Verkehrssicherheit.

  • Fahrverbote aus dem EU-Ausland gelten dann auch in Deutschland

  • Betrifft Führerscheinmaßnahmen ab mindestens drei Monaten

  • Es geht um Alkohol- und Drogenfahrten sowie Tempo-Verstöße

Im Urlaub viel zu schnell gefahren, geblitzt, Führerschein für mindestens drei Monate weg. Solche Fahrverbote gelten heute nur in dem Land, in dem der Verkehrsverstoß begangen wurde. Ein Deutscher, der sich beispielsweise in Italien ein Fahrverbot einhandelt, darf aktuell nur in Italien nicht Autofahren, in Deutschland dagegen schon. Künftig werden Fahrverbote grenzüberschreitend in allen EU-Staaten gelten.

Der Entwurf wurde inzwischen auch formell angenommen. Bis zu einer Umsetzung der EU-Richtlinie wird es voraussichtlich noch mindestens drei Jahre dauern.

ADAC: Steigerung der Verkehrssicherheit

Was es für deutsche Autofahrinnen und Autofahrer bedeutet, zeigt ein Beispiel: Wer in Italien wegen schweren Verstößen gegen die Verkehrssicherheit, wie etwa extrem überhöhter Geschwindigkeit oder Alkohol am Steuer, ein Fahrverbot kassiert, muss seinen Führerschein sofort abgeben. Das Fahrverbot trifft ihn bis jetzt aber nur in Italien – in Deutschland hat es aktuell noch keine Konsequenzen.

Dass sich das künftig ändert, ist aus Sicht des ADAC ein richtiger Ansatz. "Eine EU-weite Wirkung von Führerscheinmaßnahmen trägt zur Steigerung der Verkehrssicherheit bei", sagt Jurist Bernd Gstatter, Auslandsrechts-Experte in der Juristischen Zentrale des ADAC. "Dass ein gravierendes Fehlverhalten im Ausland auch im Wohnsitzstaat nicht mehr länger folgenlos bleiben soll, kann eine verkehrserzieherische Wirkung entfalten."