Tesla Model Y 2025: Frische Optik, neues Glück?

Fünf Jahre nach Marktstart wurde das Tesla Model Y 2025 überarbeitet. Kann das Elektroauto nun wieder an Beliebtheit gewinnen? Was sich geändert hat, lesen Sie hier.

  • Neuerungen: Bessere Aerodynamik, mehr Reichweite

  • Absatzzahlen im Keller, besonders in Deutschland

  • Die Stärken und Schwächen des Tesla Model Y

Absatzzahlen von Tesla im Keller

Seitenansicht eines fahrenden Tesla Model Y
Das Heck des überarbeiteten Model Y wirkt nun voluminöser© ADAC/Tobias Sagmeister

Lange Zeit war das Tesla Model Y das beliebteste Elektroauto in Deutschland. Doch in den letzten Monaten sind die Verkaufszahlen merklich gesunken. Woran das liegt? Am Verhalten von Tesla-Chef Elon Musk oder daran, dass die Tesla-Fans auf das neue Model Y gewartet haben und beim auslaufenden Modell entsprechend zurückhaltend waren?

Vermutlich hat beides seinen Anteil an den derzeit schwächelnden Absatzzahlen. Und wohl auch eine besser aufgestellte Konkurrenz: Das Model Y ist für Familien und Dienstwagenfahrer, die elektrisch unterwegs sein möchten, längst nicht mehr alternativlos. Wie es weitergeht werden die Zulassungszahlen der nächsten Monate zeigen.

Durch seine neue Optik und die geänderte Technik wurde das 2025 überarbeitete Model Y jedenfalls wieder "auf Stand" gebracht. Die Details lesen Sie hier.

Tesla Model Y 2025: Die Neuerungen

Preis: Das kostet das Tesla Model Y

Vorweg die Eckdaten: Angeboten wird das Model Y aktuell zu einem Preis ab 44.990 Euro. Dann hat das Auto Hinterradantrieb, 220 kW (300 PS) Leistung und bietet eine WLTP-Reichweite von 500 Kilometern. Als Max-Range-Version mit einer Reichweite von 622 Kilometern kostet das Model Y 49.990 Euro. Die Topversion mit Allradantrieb, 378 kW (514 PS) Leistung und 586 Kilometer Reichweite ist ab 52.990 Euro zu haben. Mit diesen Eckdaten gehört das Model Y zu den attraktivsten Elektroautos, die momentan auf dem Markt erhältlich sind.

Was hat sich nun mit dem Facelift geändert? Zunächst einmal Optik und Design: eine geduckte Front mit einer LED-Lichtleiste über die gesamte Fahrzeugbreite und ein neues, massiv-muskulös wirkendes Heck, ebenfalls mit markantem LED-Leuchtenband.

Dazu gab es aerodynamischen Feinschliff an der Karosserie und den Rädern, wodurch die Effizienz um etwa fünf Prozent verbessert wurde, sagt Tesla. Die Reichweite soll durch diese Maßnahmen um 35 Kilometer gesteigert worden sein. Ob das wirklich so ist, wird der ADAC in einem kommenden Autotest nachmessen müssen.

Abmessungen: Mehr Platz im Tesla Model Y?

Touchpad im Tesla Model Y
Gangwahl per Touch am Display: Wer hat sich das bloß ausgedacht? © ADAC/Urheber

Gleiches gilt für die Platzverhältnisse, die nach wie vor sehr üppig ausfallen und noch einen Deut zugelegt haben könnten. Ob der Zuwachs bei den Abmessungen der Karosserie (vier Zentimeter länger, sechs Zentimeter breiter) auch tatsächlich der Bewegungsfreiheit der Fondpassagiere zugute kommt, wird der ADAC ebenfalls nachmessen. Der Kofferraum ist laut Tesla jedenfalls um 20 Liter geschrumpft.

Neben dem Hinweis auf neue Sitze, auf bessere Materialien im Innenraum und auf die Mittelkonsole wie im Model 3 verweist Tesla auf einen neuen, "präzisionsgefertigten" Blinkerhebel. Ob präzise gefertigt oder nicht – die ADAC Redakteure waren jedenfalls froh darüber, überhaupt einen Blinkerhebel vorzufinden. Denn bei anderen Modellen hat sich Tesla inzwischen für Blinkertasten am Lenkrad entschieden, die man auch nach einer Eingewöhnungszeit gelegentlich verfehlt.

Ein klassischer Gangwahlhebel ist nicht mehr erhältlich. Vorwärts und rückwärts geht's, wenn man das entsprechende Emblem auf dem Touchdisplay berührt. Daran kann man sich gewöhnen, ein klassischer Hebel ist aber nach wie vor praktischer. Auch einen Scheibenwischerhebel vermissen wir nach wie vor. Und warum sich Spiegel und Licht ebenfalls nur im Display einstellen lassen, hat ebenfalls nur Nach- und keine Vorteile.

Ansonsten hat sich das Display und die Menüführung nicht groß geändert. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit findet man sich gut zurecht, die Menüs sind logisch aufgebaut.

Noch immer mit sportlichem Fahrwerk

Dass sich der Federungskomfort des Wagens mit dem Facelift verbessert hat, lässt sich nur im direkten Vergleich mit dem Vorgänger feststellen. Denn nach wie vor gehört das Model Y zu den Fahrzeugen mit sportlich-straffem Fahrwerk. Dass das Model Y nun etwas besser federn soll, liegt an einer steiferer Karosseriestruktur, einer neu gestaltete Fahrwerksgeometrie und -kinematik sowie einer vom aktuellen Model 3 übernommenen Dämpfungstechnologie, sagt Tesla.

Sei's drum: Freunde einer sportlichen Fahrwerksabstimmung werden in jedem Fall auf ihre Kosten kommen. Und Fahrspaß macht das Model Y nach wie vor eine ganze Menge: Die direkte Lenkung, das verbindliche Fahrwerk, die spontane Gasannahme - dadurch wird das das Model Y zu einem äußerst fahraktiven Auto, mit dem jede Kurve zum freudigen Erlebnis wird. Zwar nicht ganz so wie im noch agileren Model 3. Aber für ein elektrisches Familien-SUV setzt das Model Y den Maßstab.

Weitere Änderungen betreffen das optimierte Soundsystem, die beheizte Frontkamera mit Waschfunktion, den Heckspoiler und den Heckdiffusor für besseren Abtrieb sowie eine verbesserte Geräuschdämmung. Für Rückbank-Passagiere bietet das Model Y nun ein Display, mit dem man eigenständig Einstellungen für das Raumklima vornehmen oder Spiele spielen kann. Erfreulich ist, dass sich nicht nur die Rückenlehnen elektrisch in der Neigung verstellen, sondern nun auch die Rücksitzflächen beheizen lassen.

Tesla Model Y 2025: Daten & Preise

Technische Daten (Herstellerangaben)

Tesla Model Y (ab 05/25)

Tesla Model Y Maximum Range (ab 06/25)

Tesla Model Y Maximum Range AWD (ab 03/25)

Motorart

Elektro
Elektro
Elektro

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

220
220
378

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

299
347
514

Drehmoment (Systemleistung)

420 Nm
420 Nm
493 Nm

Antriebsart

Hinterrad
Hinterrad
Allrad

Beschleunigung 0-100km/h

5,9 s
5,6 s
4,8 s

Höchstgeschwindigkeit

201 km/h
201 km/h
201 km/h

Reichweite WLTP (elektrisch)

500 km
622 km
586 km

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

0 g/km
0 g/km
0 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

13,9 kWh/100 km
14,2 kWh/100 km
15,3 kWh/100 km

Batteriekapazität (Netto) in kWh

62,5
78,4
78,4

Kofferraumvolumen normal

822 l
822 l
822 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

2.022 l
2.022 l
2.022 l

Leergewicht (EU)

1.928 kg
1.901 kg
1.997 kg

Zuladung

493 kg
547 kg
520 kg

Anhängelast ungebremst

n.b.
n.b.
n.b.

Anhängelast gebremst 12%

n.b.
n.b.
n.b.

Garantie (Fahrzeug)

4 Jahre oder 80.000 km
4 Jahre oder 80.000 km
4 Jahre oder 80.000 km

Länge x Breite x Höhe

4.790 mm x 1.921 mm x 1.624 mm
4.790 mm x 1.921 mm x 1.624 mm
4.790 mm x 1.921 mm x 1.624 mm

Grundpreis

44.990 Euro
49.990 Euro
52.990 Euro

Model Y vor Facelift im ADAC Test

Was das Model Y sonst noch für Stärken und Schwächen besitzt, lässt sich nach wie vor an den folgenden Erkenntnissen aus dem 2024 durchgeführten Test mit dem Vorfacelift-Modell ablesen. Ein Vorteil des Model Y im Konkurrenzumfeld ist das von Anfang an gute Platzangebot für Insassen und Gepäck. Die große Heckklappe sowie die ebene Ladefläche machen das Beladen sehr bequem. Dazu kommt ein tiefes geräumiges Fach unter dem Kofferraumboden sowie das "Frunk" genannte Staufach unter der Haube vorn.

Herausragend gut haben die ADAC Ingenieure das im Jahr 2024 getestete Tesla Model Y hinsichtlich Fahrleistungen und Fahrspaß bewertet. Die Maximum-Range-Version mit einem Reluktanzmotor an der Hinter- und einem Asynchronmotor an der Vorderachse bietet eine Systemleistung von 378 kW/514 PS. Der Wagen sprintet in 5,0 Sekunden auf Tempo 100 und hört erst bei 217 km/h mit dem Beschleunigen auf. Damit lässt das Model Y viele Stromer in diesem Segment.

Der Stromverbrauch im ADAC Ecotest beträgt inklusive Ladeverluste 21,2 kWh. Das ist deutlich mehr als die versprochenen 16,9 kWh im Prospekt. Immerhin schafft das Model Y Maximum Range AWD im ADAC Test eine Reichweite von 415 Kilometern. Die maximale Ladeleistung liegt bei 191,5 kW, durchschnittlich stehen über die gesamte Ladezeit 122,7 kW an. Beim ADAC Ranking auf der Langstrecke landet das Model Y im vorderen Feld der Konkurrenz. Wie sich hier das aktuelle Modell schlagen wird, muss ein kommender Test zeigen.

Top Fahrverhalten, Federung mau

In Sachen Fahrdynamik zeigt sich das Model Y fehlerlos und fährt stabil durch den extremen Ausweich-Parcours. Die erreichbaren Kurven-Geschwindigkeiten sind hoch, bevor der Tesla im Grenzbereich gut kontrollierbar über die Vorderachse schiebt. Selbst unter Lastwechseln bleibt er der vom Fahrer gewählten Linie treu. Die Traktion ist aufgrund der beiden angetriebenen Achsen und der sehr sensiblen Antriebsschlupfregelung tadellos.

Kehrseite der Medaille: ein recht straff abgestimmtes Fahrwerk, das auf jedem Meter zu spüren ist. Durch die extrem direkt übersetzte Lenkung ist das Model Y auf der Autobahn zudem nervös. Auch wer nur entspannt geradeausfahren möchte, muss oftmals die Spur korrigieren. Auch das schmälert den Fahrkomfort etwas und ist auch beim neuen Model Y nicht anders.

Bedienung mit hoher Ablenkung

Die Bedienung war von Anfang an ein umstrittenes Thema bei Tesla. Hintergrund: Bis auf die Fensterheber in den Türen und die zwei Drehwalzen im Lenkrad gibt es keine Knöpfe. Nahezu alles, was es zu bedienen gibt, geschieht über den Touchscreen, der größer ist als die meisten Tablet-Computer und zugleich als Fenster in eine umfassende Infotainment-Welt fungiert. Das sieht zwar klasse aus. Allerdings geht diese Reduktion mit einem enormen Ablenkungspotenzial vom Verkehrsgeschehen einher.

Kritische Assistenz-Systeme

Während sowohl die aktive wie die passive Sicherheit des Tesla Model Y laut Tests von Euro-NCAP herausragend gut ist, gibt es durchaus noch Verbesserungspotential der Fahrassistenten im Alltag. So sind seit dem großen "Holiday-Update" im Dezember 2023 sogenannte "Angstbremsungen" zu bemängeln. Bedeutet: Das Model Y glaubt gelegentlich eine Gefahr zu erkennen und bremst unerwartet ab, obwohl die Fahrsituation völlig ungefährlich ist.

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