Test Mazda CX-30: Kompakt-SUV mit schrägen Ideen

Der Mazda CX-30 hat zum Modelljahr 2025 einige neue Details und einen neuen Basismotor bekommen. Der Skyactiv-X, ein Benziner mit Selbstzündung, ist nach wie vor im Programm. Was die Technik bringt und wie sich der neue Basisbenziner schlägt. Test, Daten, Preis.

  • CX-30 kleinstes SUV von Mazda

  • Sicherheitsausstattung auf hohem Niveau

  • Gutes Ergebnis: Note 2,3 im ADAC Autotest

SUVs sind nach wie vor äußerst beliebt. Auch bei Mazda: Der Dauerbrenner CX-5 war 2024 das beliebteste Mazda-Modell in Deutschland, gefolgt vom hier getesteten, kleineren CX-30 auf Rang zwei. Wo der CX-5 als uneingeschränkt familientauglich durchgeht, ist der kleine Bruder eine Alternative für alle, deren Kinder schon aus dem Haus sind und es nicht auf jeden Zentimeter Platz ankommt. Der CX-30 ist schließlich einparkfreundliche 18 Zentimeter kürzer als der aktuelle CX-5.

Neuerungen zum Modelljahr 2025

Damit der CX-30 frisch bleibt, wurde er zum Modelljahr 2025 behutsam modellgepflegt. Behutsam deshalb, weil die Überarbeitung nur das Infotainment und die Navigation betrifft: Zahlreiche Fahrzeugfunktionen sollen sich jetzt über den Sprachassistenten Amazon Alexa ansteuern lassen.

Dazu kommt endlich auch eine serienmäßige (!) Navigation, die mit Online-Kartenupdates (sieben Jahre kostenlos) und Echtzeit-Verkehrsinformationen eine präzise dynamische Routenführung erlaubt.

Das Infotainmentsystem umfasst ein Radio samt DAB, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und -Audiostreaming, Navigationssystem (SD-Karte), zwei USB-C-Anschlüsse sowie Smartphone-Integration per Apple CarPlay und Android Auto. Letzteres ist auch kabellos möglich, was insbesondere in Kombination mit der ebenfalls serienmäßigen Ladeschale praktisch ist. Wird der Inhalt des Smartphones auf dem Zentraldisplay dargestellt, ist die Bedienung auch per Touchscreen möglich.

Test: Basisbenziner mit 140 PS

Ein roter Mazda CX-30 während der Fahrt, von vorne an einem wolkigen Tag
Typischer Mazda-Look in typischer Mazda-Farbe: Der CX-30 in Soul Red Crystal© Mazda

Größte Änderung ist jedoch der Wegfall des bisherigen Basismotors. Der 2,0-Liter-Benziner e-Skyactiv mit 90 kW/122 PS wurde aus dem Programm genommen. Einstiegsmotor ist nun der 2,5-Liter-Benziner e-Skyactiv mit 103 kW/140 PS. Für einen aktuellen Benziner fällt der Hubraum ungewöhnlich groß aus, was aber der Tatsache geschuldet ist, dass sich Mazda als einziger Hersteller immer noch der Turbotechnik verweigert. So soll der große Hubraum für gute Durchzugskraft sorgen.

Was nur bedingt gelingt. Zwar ist das neue Aggregat spürbar kräftiger als der bisherige 2,0-Liter-Benziner, doch auch er braucht hohe Drehzahlen, soll er sein ganzes Potential freisetzen. Das überschaubare maximale Drehmoment von 238 Nm steht nämlich erst ab 3300 Umdrehungen parat. Danach dreht der Motor aber munter in Richtung Drehzahlbegrenzer.

Angenehm ist, dass der Antrieb verzögerungsfrei auf Gasbefehle anspricht und seine Leistung harmonisch und linear abgibt – was manchem Autofahrer sogar lieber ist als die Charakteristik eines Turbomotors mit nicht immer gleichmäßiger Kraftentfaltung.

Interessant ist, dass der Motor mit einer Zylinderabschaltung gesegnet ist. Bei sehr sanftem Gasfuß oder gemütlichem Dahinrollen schaltet die Elektronik zwei der vier Zylinder ab, was zwar die Laufkultur schmälert, aber den Verbrauch senken soll. Umso enttäuschender sind daher die im ADAC Ecotest ermittelten Verbrauchswerte: 7,3 Liter im Schnitt sind heutzutage zu viel, auf der Autobahn haben die Ingenieure sogar 8,7 Liter gemessen.

Was aber auch am Automatikgetriebe des Testwagens liegen mag. Das agiert vergleichsweise träge, es sind Schaltrucke zu spüren und die Drehzahlsprünge zwischen den sechs Stufen fallen recht groß aus. Die Automatik ist also kein Highlight, und man sollte sich wirklich überlegen, nicht doch das Schaltgetriebe zu favorisieren.

In früher getesteten Modellen konnte die Mazda-Handschaltung jedenfalls durch ihre präzise und knackige Führung ausnahmslos überzeugen (siehe Fahrbericht mit Schaltgetriebe im Video ganz oben).

Das Start-Stopp-System funktioniert einwandfrei, der Startergenerator des Mild-Hybrid-Systems startet den Verbrenner sanft und nahezu unbemerkt.

Skyactiv-X: Spart der "Diesotto" wirklich?

Ein roter Mazda CX-30 parkt in ländlicher Region vor einem Dorf
Der CX-30 bleibt mit 4,40 Meter Länge schön kompakt© Mazda

Als Alternative gibt es noch den stärksten und technisch interessantesten Antrieb, den Skyactiv-X genannten "Diesotto" von Mazda – ein Zwitter aus Diesel und Benziner, der besonders sparsam mit dem Kraftstoff umgehen soll. Als einziger Hersteller hat es Mazda tatsächlich geschafft, eine Mischung aus Diesel und Benziner serienreif auf den Markt zu bringen. Der "Diesotto" soll die Vorteile der Diesel-Kompressionszündung im Hinblick auf Kraftentfaltung und Verbrauch in einem Benzinmotor bieten.

Der Benzinmotor mit 2,0-Liter-Hubraum arbeitet in einem weiten Betriebsbereich ohne Zündfunken, also ähnlich wie ein Diesel. Da er so mit einem besonders mageren Gemisch betrieben werden kann, ist ein Verbrauchsvorteil zu erwarten.

Im ADAC Autotest (aus dem Jahr 2020) genehmigte er sich einen Verbrauch von 6,4 Litern Super pro 100 Kilometer. Damit bleibt das Aggregat hinter den Erwartungen zurück. Immerhin sind die Abgase mustergültig gereinigt und der Antrieb erhält vier von fünf Sternen in der Umweltbewertung des ADAC.

2021 ist der "Diesotto"-Motor überarbeitet worden. Optimierte Kolbenböden, eine geänderte Kompression und eine angepasste Motorsteuerung, die den Betriebsbereich im Selbstzündungsmodus ausweitet, sollen ihn laut Mazda sparsamer machen.

Zwar hat der ADAC diesen Motor in der aktuellen Form im CX-30 noch nicht getestet, aber im Mazda 3: Dort konnte der Testverbrauch von 6,4 auf 5,9 Liter nach der Überarbeitung gesenkt werden. Es ist also davon auszugehen, dass auch der CX-30 mit dem "Diesotto" sparsamer geworden ist.

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Mazda CX-30: Kein Raumriese

Ein roter Mazda CX-30 von hinten parkend vor einem Gebäude
Schräges Heck, wenig Transportvolumen im Kofferraum© Mazda

Der Mazda CX-30 ist mit Abmessungen von rund 4,40 Meter Länge, 1,80 Meter Breite und 1,54 Meter Höhe den Kompakt-SUVs zuzuordnen. Damit konkurriert er mit dem VW T-Roc oder dem neuen Opel Frontera, aber auch mit MG ZS Hybrid.

Seine kompakte Statur mit dem schräg nach hinten abfallenden Dach lässt das Kompakt-SUV zwar sportlich-elegant aussehen, bringt aber auch Nachteile mit sich. Und so fasst der Kofferraum des CX-30 nach ADAC Messmethode magere 265 bis 990 Liter. Immerhin gibt es weitere 45 Liter an Platz unter dem Laderaumboden. Entfernt man die Gepäckraumabdeckung, passen sechs handelsübliche Getränkekisten ins Heck.

Zudem ist die Rückbank so schmal, dass insgesamt lediglich vier erwachsene Personen bequem unterkommen. Und das auch nur mit Abstrichen. Nach ADAC Messung fällt die Beinfreiheit so dürftig aus, dass die Passagiere auf der Rückbank nicht größer als 1,75 Meter sein sollten.

Guter Fahrkomfort im Mazda-SUV

Ein roter Mazda CX-30 während der Fahrt, von hinten an einem wolkigen Tag
Scheint in sich zu ruhen: Der Mazda CX-30© Mazda

Beim Fahren zeigt der Mazda CX-30 deutlich bessere Qualitäten. Schon nach wenigen Hundert Metern Fahrt wird klar, wie gut alle Geräusche gedämmt sind. Da vibriert nichts, da lärmt nichts, da rumpelt nichts, alles wirkt äußerst solide und gediegen. Der Wagen scheint in sich zu ruhen und sich auch kaum aus der Ruhe bringen zu lassen, so wie er auf der Straße liegt. Aber eben nicht wie eine Oberklasselimousine, die alles Störende mit einem Mantel von Komfort und Luxus zudeckt.

Im Mazda CX-30 bleibt man stets ehrlich über den Straßenzustand informiert. Mit dieser Fahrwerksabstimmung ergibt sich allerdings ein nur durchschnittlicher Federungskomfort, auf Unebenheiten spricht das Fahrwerk besonders innerorts unwirsch an. Bei höheren Geschwindigkeiten wird es etwas besser.

Hohe Qualität im Innenraum

Als großer Pluspunkt lässt sich vermerken, dass nur noch wenige Konkurrenten so viel Wert auf eine fühlbare Materialqualität im Innenraum legen wie Mazda. Auf Wunsch gibt es Leder für die Sitze sowie an den Türen und am Armaturenträger. Der Blick des Fahrers fällt auf klassische Rundinstrumente. Auch die Bedienung der Klimaeinheit erfolgt klassisch über wenige Tasten und Knöpfe, die intuitiv zur Hand liegen.

Das Mazda Connect-Bediensystem wird ausschließlich über den vor dem Wählhebel positionierten Dreh-Drück-Steller samt den Direktwahlwahltasten gesteuert. Dies hat gegenüber der Befehlseingabe per Touchscreen, die inzwischen die allermeisten Hersteller nutzen, den großen Vorteil, dass man das System auch während der Fahrt trotz der Aufbaubewegungen des Fahrzeugs zielsicher bedienen kann. Die Menüstruktur ist logisch aufgebaut und erschließt sich dem Nutzer auf Anhieb.

Die Liste der serienmäßigen Ausstattung enthält Details wie ein Head-up-Display, die adaptive Geschwindigkeitsregelung, die Verkehrszeichenerkennung, Voll-LED-Scheinwerfer, Apple Carplay und Android Auto zur Verbindung des Smartphones sowie ein Audiosystem mit DAB-Radio und sechs Lautsprechern.

  • Das hat uns gefallen: wertiges Interieur, gute Bedienung, sichere und agile Fahreigenschaften, sehr umfangreiche Komfort- und Sicherheitsausstattung, sechsjährige Fahrzeuggarantie bis 150.000 km

  • Das hat uns nicht gefallen: schlechte Rundumsicht, mäßiger Federungskomfort, knapper Fond und Kofferraum, durstiger und aufgrund Zylinderabschaltung teils unkultivierter Benziner

Hier können Sie den ausführlichen Testbericht zum Mazda CX-30 2.5 e-Skyactiv-G 140 Takumi Automatik als PDF nachlesen

Mazda CX-30: Technische Daten, Preis

Technische Daten (Herstellerangaben)

Mazda CX-30 2.5 e-SKYACTIV-G 140 Takumi Automatik (ab 06/24)

Motorart

Otto (Mild-Hybrid)

Hubraum (Verbrennungsmotor)

2.488 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

103

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

140

Drehmoment (Systemleistung)

238 Nm

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

5.000 U/min

Antriebsart

Vorderrad

Beschleunigung 0-100km/h

10,3 s

Höchstgeschwindigkeit

191 km/h

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

148 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

6,6 l/100 km

Kofferraumvolumen normal

422 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

1.398 l

Leergewicht (EU)

1.484 kg

Zuladung

496 kg

Anhängelast ungebremst

600 kg

Anhängelast gebremst 12%

1.300 kg

Garantie (Fahrzeug)

3 Jahre oder 100.000 km; ab 4/2.022: 6 Jahre oder 150.000 km

Länge x Breite x Höhe

4.395 mm x 1.795 mm x 1.540 mm

Grundpreis

38.940 Euro

ADAC Messwerte

ADAC Messwerte (Auszug)Mazda CX-30 2.5 e-Skyactiv-G 140 Takumi Automatik

Überholvorgang 60-100 km/h

5,7 s

Bremsweg aus 100 km/h

33,7 m

Wendekreis

11,7 m

Verbrauch / CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest

7,3 l Super/100 km, 193 g CO₂/km (well-to-wheel)

Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne)

***

Reichweite

695 km

Innengeräusch bei 130 km/h

67,4 dB(A)

Leergewicht / Zuladung

1472 / 508 kg

Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch

265 / 615 / 990 l

*Test von 6/20 vor Überarbeitung des Motors (4/21)

ADAC Testergebnis

ADAC Testergebnis

Mazda CX-30 2.5 e-SKYACTIV-G 140 Takumi Automatik (ab 06/24)

Karosserie/Kofferraum

2,9

Innenraum

2,7

Komfort

2,6

Motor/Antrieb

2,0

Fahreigenschaften

2,3

Sicherheit

1,6

Umwelt/EcoTest

2,6

Gesamtnote

2,3
Sicherheit und Umwelt werden doppelt gewertet

sehr gut

0,6 - 1,5

gut

1,6 - 2,5

befriedigend

2,6 - 3,5

ausreichend

3,6 - 4,5

mangelhaft

4,6 - 5,5

Im ADAC Autokatalog finden Sie die technischen Daten und Preise aller Versionen des Mazda CX-30 und hier viele weitere Fahrberichte und Autotests.