Der ADAC hat 31 Winterreifen-Modelle getestet – so viele wie noch nie. Von Modellen des Einstiegssegments über mittelpreisige bis hin zu Premium-Reifen musste das Feld beweisen, was es kann – auf Schnee, Eis, Nässe und auf trockener Straße. 31 Reifen der Größe 225/40 R18 H/V im Test "Budget"-Reifen meist nicht zu empfehlen 6 x gut, 10 x befriedigend, 4 x ausreichend, 11 x mangelhaft No-Name-Reifen auf dem Vormarsch? Continental, Goodyear oder auch Michelin – diese etablierten Reifenmarken dürften den meisten Autofahrerinnen und Autofahrern bekannt sein. Aber wie sieht es mit Landsail, Petlas oder Radar aus? Von diesen Reifenmarken haben die Wenigsten bisher gehört. Doch über solche No-Names zu stolpern, ist erheblich wahrscheinlicher geworden, seit die Möglichkeit besteht, Reifen über das Internet zu kaufen. In Online-Shops stehen etliche unbekannte Reifenhersteller neben den etablierten Produkten. Es gibt aber auch stationäre Händler, die solche Marken führen. Warum? Weil die in der Regel aus Fernost stammenden Produkte meist deutlich günstiger angeboten werden als Reifen bekannterer Marken. Wer lässt sich nicht gerne von einem günstigen Angebot verführen: Wenn ein Star Performer Stratos UHP für 95 Euro pro Stück feilgeboten wird und ein aktueller Michelin Pilot Alpin 5 für 177 Euro, lassen sich bei einem Reifensatz satte 328 Euro sparen. Schnäppchenalarm! 31 Reifen aller Preisklassen im ADAC Test Doch Vorsicht! Wer denkt, dass alle Winterreifen gleich gut sind, täuscht sich gewaltig, wie der aktuelle ADAC Reifentest zeigt. Um sich ein möglichst umfassendes Bild des Marktes zu verschaffen, hat der ADAC diesmal 31 Winterreifen der Dimension 225/40 R18 getestet – so viele wie noch nie. Den ADAC Testern war wichtig, möglichst aus allen Preissegmenten Vertreter dabei zu haben: Aus dem günstigen, dem mittleren und dem höheren Preissegment, in der Reifenbranche auch "Budget-", "Quality-" und "Premium-Segment" genannt. Die Grenzen sind allerdings teilweise fließend, ein "Budgetreifen" im Einstiegssegment muss nicht zwingend billiger sein als ein "Quality"-Pneu. Testergebnisse 225/40 R18 H/V (2025) Wie die getesteten Reifen im Detail abgeschnitten haben, sehen Sie hier. Klicken oder tippen Sie in der Tabelle auf das gewünschte Reifenmodell, und Sie erhalten die ausführlichen Testergebnisse. 11 x "mangelhaft" im Einstiegssegment 11 Reifen schneiden miserabel ab – und alle elf stammen aus dem Einstiegssegment. Mit deren Qualität insgesamt und sogar mit deren Wintereigenschaften ist es oft nicht weit her: So fehlt es dem CST Medallion Winter WCP1 wie auch dem Petlas SnowMaster 2 Sport und dem Nankang Winter Activa 4 schlicht an Grip, sodass das Testfahrzeug auf Schnee sehr früh ins Schlittern gerät. Der Landsail Winter Lander kommt auf schneebedeckter Fahrbahn, der Evergreen EW66 hingegen beim Bremsen auf Eis kaum zum Stehen. Das ist umso besorgniserregender, weil alle Reifen mit der Schneeflocke ("Alpine-Symbol") auf der Flanke offiziell wintergeeignet sind. Doch auch auf nasser Fahrbahn fallen manche Kandidaten mit haarsträubenden Bremswegen durch. So liegen zwischen dem besten und dem schlechtesten Reifen im Test über 15 Meter bei einer Vollbremsung aus 80 km/h. Wenn der mit dem Goodyear UltraGrip Performance 3 (bester beim Bremsen) ausgerüstete Testwagen schon steht, hat das mit dem Syron Everest 2 versehene Auto noch knapp 46 km/h auf dem Tacho. Wie groß die Unterschiede bei Reifen sein können, zeigt die Grafik mit den Bremswegen aus 80 km/h bei nasser Straße. Es gibt aber auch Ausnahmen bei den "Budget-Reifen". Immerhin bei zwei Modellen haben die ADAC Tester die Fahrsicherheit mit befriedigend eingestuft: Matador MP93 Nordicca und Momo W-20 North Pole sind Reifen mit leichten Schwächen, können aber dennoch eine akzeptable Alternative für Wenigfahrer sein. Galerie: So testet der ADAC Quality-Reifen meist im Mittelfeld Das gilt auch für den Großteil der "Quality-Reifen", also der Reifen im mittleren Preissegment. Acht von elf getesteten Vertretern dieser Kategorie sind "befriedigend", können daher durchaus auf die Einkaufsliste, wenn man sich mit den Details beschäftigt und genau schaut, welche Stärken und Schwächen einem für sein persönliches Fahrprofil wichtig sind. Kleber Krisalp HP3, Nokian Tyres Snowproof P, Ceat WinterDrive, Uniroyal WinterExpert, Fulda Kristall Control HP2, Semperit Speed-Grip 5, GT Radial WinterPro 2 Sport, Giti GitiWinter W2 sind also keine schlechten Produkte. Drei der Reifen im mittleren Preissegment kann der ADAC jedoch nicht wirklich empfehlen: Firestone Winterhawk 4, Maxxis Premitra Snow WP6 und Apollo Aspire XP Winter. Der Firestone ist zwar an sich ein guter Winterreifen: Eis und Schnee liegen ihm; was hilft das aber, wenn er auf trockener Fahrbahn schwammig wirkt und besonders beim abrupten Ausweichen ein unsicheres Fahrverhalten zeigt? Maxxis und Apollo sind ähnlich unausgewogen. Premium ist am besten Die Ausgewogenheit ist es, die die Riege der Premiumreifen nach vorne bringt. Insgesamt sechs Reifen schneiden "gut" ab – allesamt Premium-Reifen: Goodyear UltraGrip Performance 3, Michelin Pilot Alpin 5, Bridgestone Blizzak 6, Dunlop Winter Sport 5 leisten sich in keiner der Testkriterien einen Faux-Pas, Hankook Winter i*cept evo3 W330 und Continental WinterContact TS 870 P haben nur bei der Fahrsicherheit leichte Abstriche zu verzeichnen. Zwischen den Modellen ganz vorn und denen am Ende der Tabelle liegen Welten. Klar, auch hier gibt es Unterschiede: So macht beispielsweise der Michelin Pilot Alpin 5 auf winterlicher Fahrbahn eine etwas bessere Figur als der Hankook-Reifen (Teilnote winterliche Fahrbahn 2,1 zu 2,6). Und in Sachen Umweltbilanz macht dem Goodyear UltraGrip Performance 3 mit hoher Laufleistung (76.000 km!) und wenig Reifenabrieb keiner im Feld etwas vor, sodass er auch als Gesamtsieger im Test hervorgeht. Falsch machen kann man aber mit keinem der sechs Reifen an der Spitze etwas. Fazit Der englische Ausdruck "You get what you pay for" zeigt sich bei diesem Reifentest ganz deutlich. Wer mehr Geld ausgibt, bekommt die bessere Qualität – in diesem Fall mit den sechs getesteten Premium-Reifen. Im mittleren Preissegment ("Quality-Segment") gibt es nur durchschnittliche Qualität – aber eben auch eine Qualität, mit der man leben kann, wenn man die Schwächen kennt. Und wer zu sehr knausert, spart leider auch an der Sicherheit, wie die elf nicht empfehlenswerten Produkte aus dem Billigsegment ("Budget-Reifen") mit Ausnahme von zwei besseren Modellen demonstrieren. Alle Stärken und Schwächen im Detail können Sie nachlesen, wenn Sie auf einen Reifen in der Tabelle tippen oder klicken. Auf diese Autos passt 225/40 R18 Die getestete Reifengröße 225/40 R18 H/V passt auf eine Vielzahl von Automodellen der unteren Mittelklasse oder der Mittelklasse. Vom Audi A3 über den BMW 1er, die Mercedes A-Klasse, den Opel Astra und den Škoda Octavia bis hin zum Toyota Camry, den VW Golf (Testfahrzeug) und viele weitere Autos reicht die Bandbreite. Welche Größe für Ihr Fahrzeug zugelassen ist, lässt sich in Ihrer Zulassungsbescheinigung Teil 1 und im CoC-Papier ersehen. Gewichtung, Testkriterien, Methodik Bei den ADAC Reifentests spielen nicht nur Fahrsicherheit und Wirtschaftlichkeit eine Rolle, es werden auch Nachhaltigkeits-Gesichtspunkte bewertet. So fließt die Umweltbilanz zu 30 Prozent in das Testergebnis ein. Die Details zum Bewertungsschema werden in den Klappelementen erklärt. Erläuterungen zur Testmethodik und viele weitere Tipps zum Thema Reifen finden Sie in der digitalen Broschüre ADAC Reifenratgeber 2025. Hier können Sie das PDF kostenlos herunterladen: Hier finden Sie viele weitere Reifentests des ADAC. Projektleitung ADAC Reifentest: Martin Brand, Andreas Müller. Fachliche Beratung: Felix Henning (alle ADAC Technik Zentrum)