ADAC Umfrage: Das wünschen sich Camper auf Rastanlagen

Eigene Parkplätze, gute Beschilderung, Versorgungsanlagen – was für Wohnmobil- und Wohnwagen-Gespannfahrer bei einem Stopp an der Autobahn wichtig ist.
Camper-Parkplätze werden oft von Lkw zugeparkt
Zahlungsbereitschaft für Frischwasser und Abwasserentsorgung
Rastanlagen im Ausland bei Campern beliebter
Schmutzige Toiletten und herumliegender Müll – das stört Camperinnen und Camper am meisten auf deutschen Rastanlagen. Eine Online-Umfrage des ADAC zeigt, worüber sich Wohnmobil- und Wohnwagen-Gespannfahrer bei einem Stopp an der Autobahn ärgern. Und was sie sich auf bewirtschafteten Rastanlagen wünschen. Bisher sind Infrastruktur und Angebot für Camper dort nicht gut, wie ein ADAC Test im vergangenen Jahr ergeben hat.
Größter Wunsch: Genug Parkplätze

Ganz oben auf der Wunschliste von Wohnmobilisten und Wohnwagen-Gespannfahrenden stehen speziell ausgewiesene Parkplätze. Und die sollten bei der Einfahrt in die Rastanlagen so gut ausgeschildert sein, dass sie leicht zu finden sind.
Aber die beste Beschilderung hilft nichts, wenn die für Camper vorgesehenen Parkplätze von Lkw zugeparkt sind – darüber ärgern sich 28 Prozent der Befragten. Mehr als ein Fünftel bemängelt, dass sich Campingfahrzeuge die Parkfläche mit Lkw teilen müssen.
Diese Services wollen Camper
Wichtig für Camper auf Reisen ist die Möglichkeit, ihren Frischwassertank aufzufüllen. Und das Grau- und Schmutzwasser zu entsorgen. Für solche Services auf Rastanlagen wären viele auch bereit, ein paar Euro zu bezahlen. 38 Prozent der Befragten wünschen sich ein weiteres Angebot: die Möglichkeit, die Kassetten-Toiletten ihrer Campingfahrzeuge zu entleeren.
Sichere Plätze für die Übernachtung
Abgezäunte und videoüberwachte Bereiche für die Übernachtung in unmittelbarer Nähe der Autobahn wären für 45 Prozent der Befragten wichtig.
Wenn es auf der Rastanlage keinen überwachten, sicheren Platz zum Übernachten gibt, sind die meisten Camper bereit, dafür von der Autobahn abzufahren: 37 Prozent würden drei bis fünf Kilometer in Kauf nehmen, 31 Prozent sogar sechs bis zehn Kilometer.
Rastanlagen im Ausland besser
Wie ein sicherer und nach Angaben von vielen Nutzern sogar ruhiger Übernachtungsplatz an der Autobahn aussehen kann, zeigt zum Beispiel ein Blick nach Südtirol: Auf dem Autohof Sadobre in Sterzing gibt es einen gebührenpflichtigen bewachten Stellplatz – im Preis ab 21 Euro pro Nacht (zuzüglich Kurtaxe) sind unter anderem Frischwasser und die Entsorgung von Grauwasser enthalten.
Auch sonst gefallen laut ADAC Umfrage Campern Rastanlagen im Ausland besser als hierzulande: vor allem in Österreich, der Schweiz und Frankreich. Die dortigen Einrichtungen überzeugen vor allem mit Sauberkeit, aber auch mit freien Parkplätzen und Entsorgungsmöglichkeiten.
Empfehlungen des ADAC
Um einen Konkurrenzkampf beim knappen Parkraum auf Rastanlagen zu verhindern, empfehlen die ADAC Verbraucherschützer getrennte Parkplätze für Lkw und Camper. Verbesserungsbedarf sehen sie auch bei der Ausschilderung für Wohnmobilisten und Wohnwagen-Gespannfahrer.
Für ausbaufähig halten sie wichtige Service-Angebote wie Frischwasser, Grauwasserentsorgung und Stationen zur Entleerung der Kassetten-Toilette. Und wenn es auf den Rastanlagen selbst keine gesicherten Bereiche für Übernachtungen gibt, lautet die Empfehlung, dafür Standorte in der Nähe der Autobahn zu schaffen.