Italien: Vier Regionen planen Diesel-Fahrverbote

Autos fahren in der Altstadt von Turin
Wer mit einem älteren Diesel-Fahrzeug nach Turin fahren will, darf zu bestimmten Zeiten nicht mehr in die Innenstadt© iStock.com/aladin66

Wer mit einem älteren Dieselfahrzeug eine Reise nach Italien plant, hat es schon bald schwerer. Vier Regionen im Norden des Landes haben ab Herbst zusätzliche Diesel-Fahrverbote für größere Städte beschlossen. Was bereits jetzt bekannt ist.

  • Ab 1. Oktober Fahrverbot für Dieselfahrzeuge der Norm Euro 5

  • Betroffen sind Städte mit mehr als 30.000 Einwohnenden

  • Hohe Bußgelder bei Verstößen

In den norditalienischen Regionen Piemont, Lombardei, Emilia Romagna und Venetien gelten ab 1. Oktober 2025 Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge der Norm Euro 5. Das Berichten mehrere Medien. Grundlage ist der aktualisierte Luftreinhalteplan. Betroffen sind auch Reisende aus Deutschland. Für noch ältere Dieselfahrzeuge gelten die Einschränkungen schon länger.

Turin, Mailand & Co.: Fahrverbot für Euro 5 Diesel

Ursprünglich sollten die verschärften Diesel-Regelungen bereits 2023 umgesetzt werden, doch wurde die Maßnahme um zwei Jahre verschoben. Die unten stehenden Fahrverbote für alle Diesel-Fahrzeuge der Norm Euro 5 betreffen laut italienischen Medienberichten alle Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern.

Piemont

Einschränkungen nur im Winterhalbjahr: zunächst vom 1. Oktober 2025 bis zum 15. April 2026 und in den folgenden Jahren ab Herbst 2026 jeweils vom 15. September bis zum 15. April. Fahrverbote an Werktagen (Montag bis Freitag), jeweils tagsüber von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr.

Lombardei

Dauerhaftes Fahrverbot ab 1. Oktober 2025 an allen Tagen. jeweils tagsüber von 7.30 Uhr bis 19.30 Uhr

Emilia Romagna

Dauerhaftes Fahrverbot ab 1. Oktober 2025 an Werktagen (Montag bis Freitag), jeweils tagsüber von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr.

Venetien

Dauerhaftes und uneingeschränktes Fahrverbot ab 1. Oktober 2025 an allen Tagen.

Wichtig: Die jeweiligen Fahrverbotszonen sollten grundsätzlich beschildert sein. Für historische Fahrzeuge sind je nach Region und Kommune teilweise Ausnahmen von den Einschränkungen vorgesehen.

Bei Verstößen: Bußgeld ab 168 Euro

Verstöße gegen die Fahrverbote werden mit hohen Bußgeldern geahndet. Diese beginnen bei 168 Euro. Wer mehrfach gegen das Verbot verstößt, riskiert zudem ein Fahrverbot von bis zu einem Monat.

Auch wenn konkrete Kontrollen dadurch erschwert werden, dass es in Italien keine landesweite Umweltplakette gibt, schützt dies keineswegs vor den zum Teil drastischen Strafen. In Italien verhängte Bußgelder können in der Regel auch in Deutschland vollstreckt werden.

Da die Fahrverbote gleichermaßen für in Italien als auch im Ausland zugelassene Fahrzeuge gelten, liegt hier keine Diskriminierung ausländischer Urlauber vor.

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Luftqualität: Probleme im Norden Italiens

Der Norden Italiens leidet insbesondere im Winterhalbjahr immer wieder unter Luftverschmutzung. Besonders kritisch ist die Lage häufig in der Po-Ebene, wo Grenzwerte zur Feinstaubbelastung regelmäßig überschritten werden. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen sollen dazu beitragen, diesem Problem Herr zu werden.

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