Raserei und Handy am Steuer: Griechenland erhöht Strafen

Handy am Steuer wird in Griechenland künftig zum kostspieligen Fauxpas. Im Extremfall werden 2000 Euro fällig. Das beliebte Urlaubsland erhöht für mehrere Delikte die Bußgelder.
Bußgelder für Handy- und Tempo-Verstöße gehen in die Tausende
Wohnmobil-Parken wird eingeschränkt
Bußgeldbescheid kann auch in Deutschland vollstreckt werden
Um die hohen Unfallzahlen im Land zu senken, will Griechenland härter gegen Autofahrende vorgehen, die sich nicht an die Regeln halten. Das Parlament in Athen soll demnächst eine neue Straßenverkehrsordnung verabschieden, die dann auch für Touristinnen und Touristen gilt. Diese Änderungen könnten dann zeitnah eingeführt werden.
Griechenland: Das sind die neuen Bußgelder
Handy am Steuer
Wer beispielsweise mit dem Handy am Steuer erwischt wird, muss 350 Euro zahlen und seinen Führerschein für 30 Tage abgeben. Beim zweiten Mal beträgt die Geldbuße 1000 Euro, der Schein ist für sechs Monate weg. Beim dritten Mal sind schließlich 2000 Euro fällig, das Fahrverbot wird auf ein Jahr ausgeweitet.
Tempo-Verstöße
In engen Gassen und Straßen gilt künftig ein spezielles Tempolimit: 30 km/h sind dort maximal erlaubt. Auf innerst ädtischen Hauptstraßen darf man 50 km/h fahren. Die Geldbußen unterscheiden sich je nach Höhe der überschrittenen Geschwindigkeit. Im Extremfall: 8000 Euro Strafe und vier Jahre Führerscheinentzug für alle, die mit mehr als 200 km/h erwischt werden.
Illegale Straßenrennen
Besonders streng durchgegriffen wird bei improvisierten Straßenrennen und Aggressivität im Straßenverkehr (z.B. Schlägereien). Hierfür sieht das Gesetz bereits beim ersten Verstoß eine Strafe von 2000 Euro und einen einjährigen Führerscheinentzug vor. Im Wiederholungsfall sind es 4000 Euro und zwei Jahre Führerscheinentzug, beim dritten Mal sogar 8000 Euro und vier Jahre ohne Fahrerlaubnis.
Fahren ohne Helm
Für dieses Delikt drohen Motorradlenkern und ihren Beifahrern dieselben Bußgelder wie bei Handy-Verstößen. Mindestens 350 Euro beträgt die Geldstrafe.
Alkohol-Verstöße
In Griechenland gilt eine Promillegrenze von 0,5. Wer alkoholisiert am Steuer sitzt, muss mit Strafen ab 1000 Euro und je nach Schwere des Vergehens mit einem Fahrverbot von bis zu zehn Jahren rechnen.
Rotlicht-Verstöße und Missachtung eines Stoppschildes
Diese Verstöße werden künftig mit 700 Euro geahndet. Neu: Erstmals können auch Fußgänger zur Kasse gebeten werden: Wer trotz roter Fußgängerampel die Straße überquert, muss 30 Euro berappen.
Verstoß gegen Kinder-Raucherschutz
Neu: Autofahrer oder Autofahrerinnen, die Kinder unter 12 Jahren an Bord haben und zur Zigarette greifen, riskieren ein Bußgeld.
Parkverbot für Wohnmobile
Wildcampen ist bereits seit einigen Monaten nicht mehr geduldet. Verboten ist, mit dem Wohnmobil irgendwo länger als 24 Stunden zu parken – es sei denn, man befindet sich auf einem Campingplatz oder einem Parkplatz, den die Gemeinde für Wohnmobile ausgewiesen hat. Die Bußgelder für Verstöße sind hoch.
Bußgelder werden auch in Deutschland vollstreckt
Erhält man ein Knöllchen aus Griechenland oder einem anderen EU-Land, sollte man dieses nicht ignorieren. Denn der Bußgeldbescheid kann auch in Deutschland vollstreckt werden.
Vorsicht bei Unfällen in Griechenland
Wer in Griechenland in einen Unfall verwickelt wird, bleibt nicht selten auf den Kosten sitzen, auch wenn man selbst keine Schuld trägt. Der Grund: Von den rund acht Millionen Fahrzeugen auf griechischen Straßen sollen etwa 500.000 nicht versichert sein. Dagegen will die Regierung künftig vorgehen.
Tempolimit auf Autobahnen wird erhöht
Die neue Straßenverkehrsordnung sieht neben den steigenden Bußgeldern auch eine Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen vor. Dort sind künftig 140 km/h erlaubt statt der bisherigen 130 km/h.
Nützliches Wissen für Autotouristen: Mit dem Fahrzeug in Griechenland
Mit Material von dpa.