Immer mehr Menschen werden mit Hautkrebs im Krankenhaus behandelt

Eine Ärztin untersucht die Haut eines Patienten nach auffälligen Muttermalen
Wichtige Kontrolle: Ab 35 Jahren haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf eine regelmäßige Hautkrebsvorsorge© Shutterstock/Inside Creative House

In deutschen Kliniken werden fast 88 Prozent mehr Fälle von Hautkrebs behandelt als noch vor zwanzig Jahren. Welche Personengruppen hauptsächlich betroffen sind.

  • Vor allem bei weißem Hautkrebs steigende Zahlen

  • Ursachen für Hautschäden liegen oft Jahre zurück

  • Anteil der Todesfälle bei Jüngeren besonders hoch

Hautkrebs ist die Krebsart, die am häufigsten in deutschen Kliniken behandelt wird. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) gab es in den letzten Jahren so viele stationäre Aufnahmen von Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen der Haut wie noch nie. In 2023 waren es 116.900 Betroffene, und damit 87,5 Prozent mehr als 2003 (62.000).

Erkrankungen durch Sonnenschäden

Mit 56,1 Prozent müssen mehr Männer als Frauen mit Hautkrebs ins Krankenhaus. Auffällig sind insbesondere die Behandlungsquoten für weißen Hautkrebs. Die Zahlen haben sich mehr als verdoppelt: von 41.900 (2003) auf 91.000 (2023). Aber auch aufgrund von schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) begeben sich immer mehr Patientinnen und Patienten in stationäre Therapie. 2023 waren es 26.000, rund ein Viertel mehr als 2003.

Weißer und schwarzer Hautkrebs sind die häufigsten Hautkrebsarten und werden unter anderem durch UV-Strahlung verursacht. Laut Expertenmeinung sind viele der Hautkrebsfälle von heute auf frühere Sonnenschäden zurückzuführen. Unzureichender Sonnenschutz in der Kindheit und Jugend kann der Grund für Krebserkrankungen im mittleren Alter sein.

Todesfälle unter Jüngeren

Auch die krankheitsbedingen Todesfälle nehmen zu. 2003 starben 2800 Menschen an Hautkrebs. Zwanzig Jahre später waren es 4600, die Hälfte davon über 80 Jahre.

Das Risiko, an Hautkrebs zu sterben, ist allerdings für Betroffene zwischen 30 und 34 Jahren am höchsten. In einem Prozent der Todesfälle in dieser Altersgruppe ist eine Tumorerkrankung der Haut die Ursache. Über alle Altersklassen hinweg liegt diese Rate lediglich bei 0,4 Prozent.

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Mehr Diagnosen durch Früherkennung

Durch die verbesserte Früherkennung werden immer mehr Hauttumoren erkannt und behandelt. Gesetzlich Versicherte haben ab einem Alter von 35 Jahren Anspruch auf ein Hautscreening. Die Tatsache, dass Hautkrebs dadurch häufiger diagnostiziert wird, erklärt unter anderem auch die steigenden Zahlen bei klinischen Behandlungen.

Diese könnten weiter zunehmen, vor allem in den Jahrgängen ab Ende der 50er-Jahre. "Jetzt werden die Spätfolgen einer Zeit sichtbar, in der Sonnenbaden ohne ausreichenden Schutz vor der UV-Strahlung weit verbreitet war", erklärt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer-Krankenkasse.

Im Arztreport 2025 der Krankenversicherung ist ebenfalls von stark steigenden Hautkrebszahlen die Rede. Dort wird beschrieben, dass für alle, die nach 1980 geboren sind, das Risiko aber wieder sinken könnte. Grund dafür sei vor allem ein verstärkter und verbesserter Sonnenschutz.

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Sonnenbrände vermeiden

Eine Frau cremt am Pool Ihre Beine mit Sonnencreme ein
Sonnencreme schützt: UV-Strahlung ist Hauptursache für Hautkrebs© Shutterstock/kitzcorner

Neben Vorsorgeuntersuchungen in der Hautarztpraxis kann ein konsequenter Sonnenschutz das Hautkrebsrisiko minimieren. Cremen Sie sich im Sommer regelmäßig ein und vermeiden Sie direkte Sonne, vor allem in der Mittagszeit. Auch bei Bewölkung wird ein Schutz empfohlen. Eine Kopfbedeckung und Kleidung können UV-Strahlung zusätzlich abhalten. Für Babys und Kinder gibt es entsprechende Badekleidung mit Sonnenschutz-Faktor.

Mit Material von dpa.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.