Super E10 tanken: So sparen Sie Geld und schonen die Umwelt

Hand greift nach Tankstutzen mit Super E10
Grün zapfen: Fast alle können problemlos auf Super E10 umsteigen© stock.adobe.com/ferkelraggae

Wer Super E10 tankt, spart viel Geld und schont außerdem die Umwelt. Alles, was man über das Benzin mit Biokraftstoff-Anteil wissen muss, warum man problemlos umsteigen kann und ob es Super E5 überhaupt noch braucht.

  • Nahezu alle Benziner vertragen E10

  • ADAC Messung: Nur sehr geringer Mehrverbrauch durch E10

  • E10 verringert den CO₂-Ausstoß

Unterschied zwischen Super und Super E10

Bereits seit 2011 gibt es an deutschen Tankstellen Super-Kraftstoff mit dem Zusatz "E10". Gegenüber anderen Ottokraftstoffen enthält Super E10 einen höheren Anteil an Ethanol. Der Buchstabe "E" steht für Ethanol, die Zahl "10" für maximal zehn Prozent Anteil im Kraftstoff. Vor 2011 war der zulässige Ethanolanteil in Ottokraftstoffen auf maximal fünf Prozent beschränkt (E5).

Umweltpolitisch eine gute Sache. Denn mit dem Bioethanolanteil in Super E10 aus umweltverträglich angebauten Pflanzen könnten im Straßenverkehr jährlich bis zu drei Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO₂) eingespart werden.

Nur knapp jeder Dritte tankt E10

Dennoch scheuen viele deutsche Autofahrer den Kraftstoff. Und das, obwohl E10 etwa sechs Cent günstiger ist als der immer noch angebotene E5-Kraftstoff und die Kraftstoffpreise oft hoch sind (die aktuellen Kraftstoffpreise finden Sie hier). Mit jeder Tankfüllung könnte man also problemlos Geld sparen – und trotzdem tankten im Jahr 2024 nur 28 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer eines Benziners den günstigeren Sprit.

Die Mehrheit zahlt also "freiwillig" drauf. Warum ist das so? Ganz einfach: Weil es seit der Super-E10-Einführung viele Unsicherheiten gibt. Und die sind vielfältig, wie Umfragen beweisen: Kann ich Super E10 tanken? Wie hoch ist der Mehrverbrauch? Kann man Super E5 und E10 mischen? Antworten auf diese und weitere Fragen lesen Sie hier.

Kann ich Super E10 tanken?

Ein Benzimbaum an einer Tankstelle mit den aktuellen Spritpreisen
Super vs. Super E10: Warum freiwillig 6 Cent mehr bezahlen?© imago images/Michael Gstettenbauer

"Mein Auto verträgt gar kein E10": Das Argument mag zur Einführung des Biokraftstoffs 2011 für wenige Autos noch gültig gewesen sein. Doch jetzt – knapp 15 Jahre später – trifft das längst nicht mehr zu: Fast alle Benziner-Pkw im Bestand sind für Super E10 geeignet. Ein Hinweis dazu findet sich in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs oder auch im Tankdeckel. Entsprechende Informationen sind teilweise auch auf den Internetseiten der Fahrzeughersteller und -importeure veröffentlicht.

Super E10 statt E5: Das sagt der ADAC

Da die meisten Pkw mit Ottomotor für das preisgünstigere Super E10 freigegeben sind, wird das Klimaschutz-Potenzial von Biokraftstoffen in diesem Zusammenhang noch nicht ausreichend ausgeschöpft.

Deshalb setzt sich der ADAC für eine stärkere Nutzung von Super E10 ein und hält es für vertretbar, dass mit einer angemessen Frist die gesetzliche Verpflichtung zum Angebot von Super E5 an jeder Tankstelle auf Super E10 umgestellt wird. In Deutschland könnte man also perspektivisch auf Super E5 verzichten. In Österreich wurde dieser Schritt bereits vor zwei Jahren umgesetzt.

Alle Benzin-Fahrzeuge, die ab 2012 in Deutschland erstmals zum Verkauf angeboten werden, vertragen laut DAT Super E10. Aber auch viele Old- und Youngtimer können Ottokraftstoffe mit einem höheren Ethanolanteil ohne Einschränkungen nutzen. Für Fahrzeuge vor November 2010 gibt die kostenlos abrufbare Broschüre E10-Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT) Auskunft.

E10 tanken: Drohen dadurch Schäden?

Junge Frau beim Tanken von E10
Fast jeder Benziner kann problemlos Super E10 tanken© ADAC/Martin Hangen

Ist Ihr Fahrzeug E10-verträglich, dürfen Sie beruhigt sein: Die Verwendung von E10 hat keinen Einfluss auf die Funktionssicherheit, Lebensdauer und den Verschleiß. Den Fahrzeugherstellern und auch dem ADAC sind bei E10-tauglichen Fahrzeugen keine Motorschäden bekannt, die auf eine Betankung mit Super E10 zurückzuführen sind.

Fahrzeuge, die E10-tauglich sind, können abwechselnd oder auch als Mischung von E10- und E5-Kraftstoff betankt werden – völlig ohne Risiko.

Wenn das Fahrzeug nicht für E10 freigegeben ist, können die höheren Anteile an Bioethanol u.a. korrosiv auf Aluminium wirken oder zu Versprödungen der Elastomer-Dichtungen im Kraftstoff-System und damit zu Undichtigkeiten im Kraftstoffsystem führen. Diese Probleme sind allerdings die große Ausnahme.

Super E10 tanken und Geld sparen

Abgasuntersuchung auf dem Prüfstand in Landsberg
Auto auf dem Abgasprüfstand des ADAC Technikzentrums© ADAC/Uwe Rattay

Wer Super E10 tankt, spart Geld. An der Zapfsäule ohnehin: Denn der Kostenvorteil gegenüber E5 beträgt aktuell sechs Cent.

Kritiker sagen, es gäbe einen Mehrverbrauch, der die Ersparnis wieder auffrisst. Denn Ethanol hat zwar bessere Verbrennungseigenschaften und erhöht die Oktanzahl, doch der Energiegehalt von Ethanol beträgt nur etwa zwei Drittel des Energiegehalts von Ottokraftstoff. Unter Berücksichtigung des Heizwertes und der Dichte ergibt sich bei der Verwendung von E10 ein theoretischer Mehrverbrauch von etwa einem Prozent.

Verbrauchsmessungen zur Einführung des Kraftstoffes auf dem ADAC Abgasprüfstand bestätigten diesen theoretischen Wert. So ergaben Vergleichsmessungen mit E10- und E5-Kraftstoffen (E10: 9,1 Vol.% Ethanol, E5: 4,9 Vol.% Ethanol) im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) einen Kraftstoffmehrverbrauch von 1,5 Prozent (4,85 l/100km zu 4,78 l/100 km) bei der Verwendung von E10. Als Testfahrzeug diente ein Opel Agila 1,2 l (69 kW, Euro 5). Die am Auspuff gemessenen CO₂-Emissionen fiel um 0,9 % (110,59 g/km zu 111,65 g/km) niedriger aus.

Allerdings können aufgrund der verschiedenen Motor- und Regelungstechniken einheitliche Angaben über den Kraftstoffverbrauch bei der Zumischung von Ethanol nicht gemacht werden. Erheblich größere Abweichungen im Alltagsbetrieb nach oben und unten sind ohnehin immer möglich, denn die größten Verbrauchsunterschiede sind vor allem auf unterschiedliche Fahrweisen und auf äußere Einflüsse (Verkehrsfluss, Witterung, Streckenführung und Topographie, Außentemperatur usw.) zurückzuführen.

Trotzdem: Bei gleicher Fahrweise lohnt sich das Tanken von E10 finanziell.

Super E10 trägt zum Klimaschutz bei

Auto wird mit Tankstutzenbetankt
E10-Tanken reduziert auch Stickoxide und Feinstaub© Fotolia/Aleksei

Durch die Nutzung von Bioethanol werden deutlich weniger Klimagase ausgestoßen als bei der Verbrennung von fossilen Kraftstoffen. Doch zusätzlich zu den Verbrauchsdifferenzen von plus 1,7 Prozent bis minus 2,21 Prozent bei fünf im Auftrag des Bundesverbands der Bioethanolwirtschaft e.V. (BDBe) vom ADAC gemessenen Testfahrzeugmodelle ist zu berücksichtigen, dass das bei der Verbrennung von Ethanol frei werdende CO₂ vorher von den Pflanzen aus der Atmosphäre entzogen wurde.

Der CO₂-Einsparungseffekt ist also größer, als am Auspuff gemessen: In der Bilanz bleibt die Verbrennung des beigemischten Bioethanols also nahezu klimaneutral.

Der BDBe, der die Ergebnisse im April 2019 publizierte (siehe PDF unten), betont noch einen weiteren Vorteil: Auch der Stickoxid- und Feinstaubausstoß von Benzinern wird deutlich reduziert. Im Detail verringert die Verwendung von Super E10 die Stickoxidemissionen im Vergleich zu Super (E5) um durchschnittlich 25 Prozent. Für den Feinstaubausstoß ist im Durchschnitt eine erhebliche Reduktion von mehr als 70 Prozent nachweisbar.

Pressemitteilung des BDBe
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Portrait von Karsten Schulze auf grauem Hintergrund

E10 lohnt sich – für jeden Einzelnen, dessen Fahrzeug dafür geeignet ist. Jeder, der E10 tankt, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und spart dabei Geld.

ADAC Technikpräsident Karsten Schulze©ADAC/Stefanie Aumiller

Wird der Bioanteil nachhaltig erzeugt?

Weizenfeld und Windräder an einer Straße
Zwei Prozent der Ackerfläche in Deutschland werden zur Produktion von Bioethanol-Kraftstoff verwendet© iStock.com/SimonSkafar

Bioethanol, das fossilen Ottokraftstoff ersetzt, verringert die Treibhausgasemissionen laut europäischer Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen typischerweise um 60 bis über 75 Prozent.

Es besteht aber auch die Gefahr ernsthafter Nachteile wie Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung oder negative Effekte durch Landnutzungsänderungen, was sehr hohe Treibhausgasemissionen auslösen kann.

Deshalb enthalten die Erneuerbare-Energie-Richtlinie der EU oder die nationale Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung Vorgaben zum Schutz natürlicher Lebensräume und zur nachhaltigen Landwirtschaft im In- und Ausland. So sind Flächen mit einem hohen Wert für die biologische Vielfalt geschützt – wie der Regenwald, Flächen mit hohem Kohlenstoffbestand oder Torfmoore.

Nach Auskunft des Bundesverbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft werden heute nur rund zwei Prozent der Ackerfläche in Deutschland für die Produktion des im Straßenverkehr genutzten Bioethanol verwendet. Zudem sind laut Angaben der UN-Ernährungsorganisation FAO weltweit noch große Flächen verfügbar, die ohne Nutzungskonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion für Biokraftstoffe verwendet werden können.

Daneben bieten Biokraftstoffe Potenzial für eine Vielfalt weiterer positiver Wirkungen, die bis hin zur Wertschöpfung in ländlichen Regionen reichen. Bei der Produktion können zudem Nebenprodukte anfallen, die andere, ggf. energieaufwändig erzeugte Stoffe ersetzen können. So entstehen bei der Bioethanolerzeugung z.B. proteinhaltige Futtermittel, die Sojaimporte ersetzen können.

Super E5 wird noch aus Gewohnheit gekauft

Viele Autofahrer tanken aus Gewohnheit E5 – oder weil sie zu wenig über E10 wissen: Sie haben Angst vor Motorverschleiß und Mehrverbrauch oder sind sich unsicher über die Vor- und Nachteile von E10. Deshalb hat der ADAC zusammen mit dem ZDK eine E10-Aufklärungskampagne gestartet. Helfen Sie deshalb mit: Tanken Sie E10 und informieren Sie auch andere Autofahrer über die Vorteile.

Laden Sie sich hier das kompakte ADAC Faltblatt mit allem Wissenswerten zu E10 herunter – fürs Handschuhfach oder skeptische Freunde und Bekannte
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E20: Noch mehr Bio im Sprit?

Biokraftstoffe der zweiten Generation, hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen sowie aus Abfall- und Reststoffen und mit Prozessenergie aus erneuerbaren Quellen, sowie eFuels stellen eine Möglichkeit dar, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nahezu klimaneutral oder zumindest mit deutlich weniger Treibhausgasemissionen zu betreiben. Diese Chance muss genutzt werden.

Der ADAC kann sich daher grundsätzlich eine Erhöhung des Beimischungsanteils auf 20-Energie-Prozent auch für Kraftstoffe an der Tankstelle perspektivisch gut vorstellen. Die Erhöhung des Ethanolanteils in Ottokraftstoffen als E10+ oder E20 (also bis 20 Prozent Bioethanolanteil) stellt dabei eine Möglichkeit dar.

Allerdings müssen Fahrzeuge auch mit neuen Kraftstoffen mit verlässlichen, konkreten Freigaben der Fahrzeughersteller aus Gründen der Sachmangelhaftung, Produkthaftung und der Sicherheit uneingeschränkt für den bestimmungsgemäßen Betrieb tauglich sein. Das gilt für Fahrzeuge im Bestand sowie für alle Neufahrzeuge.

Zur Sicherstellung einer einheitlichen Kraftstoffqualität muss E10+/E20 entsprechend genormt werden. Weil die Qualitätsnorm für Ottokraftstoffe DIN EN 228 aber derzeit nur einen max. Ethanolanteil von 10 Volumenprozent zulässt, darf E20-Kraftstoff zurzeit nicht an "normale" Autofahrer verkauft werden.

Die Normung eines Ottokraftstoffes mit höherem Ethanolanteil steht zur Diskussion, ist aber nicht abgeschlossen. Erst nach Abschluss der Normung können die Fahrzeughersteller nach Prüfung ggf. Freigaben für ihre Modelle erteilen. Und der Kraftstoff kann in die 10. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) aufgenommen werden, um den Verkauf an öffentlichen Tankstellen zuzulassen.

Super E10: Fragen und Antworten

Trotz E10: E5-Sprit noch im Angebot

Zapfsäule mit E5, E10 und Diesel
Zapfsäule mit E5- und E10-Kraftstoff© imago images/MiS

In Deutschland sind die Kraftstoffanbieter noch verpflichtet, an allen Tankstellen, die Super E10 anbieten, auch Super E5 weiterhin vorzuhalten. Ausnahmeregelungen sind nur für sehr kleine Tankstellen vorgesehen. Bestrebungen, die Bestandschutzregelung abzuschaffen, gibt es seitens der Bundesregierung derzeit nicht. Damit geht Deutschland über die EU-Vorgaben hinaus: Die EU verlangte nur ein verpflichtendes Anbieten bis 2013.

Andere Länder wie Frankreich und Österreich haben Super E5 längst abgeschafft und auf E10 umgestellt – völlig problemlos übrigens. Auch hierzulande besteht laut ADAC eigentlich kein Grund mehr, an Super E5 weiterhin festzuhalten. Wer eines der wenigen Fahrzeuge ohne E10-Freigabe besitzt, könnte künftig auf Super Plus ausweichen. Hier bleibt es bei maximal fünf Prozent "Bio" im Kraftstoff.

Die E10-Kennzeichnung an der Tankstelle

Um Fehlbetankungen von E10-unverträglichen Fahrzeugen zu vermeiden, ist E10 eindeutig gekennzeichnet: Zapfsäulen für Super E10 müssen mit der Bezeichnung Super E10 sowie dem Kreis-Symbol mit E10 im Mittelpunkt versehen sein.

Darüber hinaus sind die Kraftstoffnorm (DIN EN 228) und die Oktanzahl (ROZ95) anzugeben sowie zwei Hinweise: "Enthält bis zu 10 % Bioethanol" sowie "Verträgt Ihr Fahrzeug E10? Herstellerinformation einholen! Im Zweifel Super oder Super Plus tanken".

Was tun bei Fehlbetankung?

Im Falle einer Fehlbetankung eines nicht freigegebenen Autos mit E10 sollten grundsätzlich die Hinweise des Fahrzeugherstellers beachtet werden. Nach Einschätzung des ADAC kann es bereits ausreichen, unverzüglich den Tank mit einer ethanolarmen Kraftstoffsorte (am besten Super Plus) aufzufüllen, um damit wieder ein möglichst unkritisches Ethanol-Mischungsverhältnis zu erreichen. Wurde der Tank hingegen randvoll mit E10 aufgefüllt, ist das Abpumpen des Kraftstoffes – je nach Maßgabe des Fahrzeugherstellers – erforderlich.

E10-Kraftstoff in Europa

Auch in europäischen Nachbarländern ist E10 erhältlich. Beim Tanken sollte darauf geachtet werden, dass der Kraftstoff die europäische Norm EN 228 für Ottokraftstoffe erfüllt. Diese beinhaltet auch einheitliche Qualitätsanforderungen für E10-Kraftstoffe.

Um Fehlbetankungen zu vermeiden, wurde mit der Richtlinie 2014/94/EU eine EU-weit gleichartige Kraftstoff-Kennzeichnung in der Bedienungsanleitung und auf dem Tankdeckel der Autos sowie an der Zapfsäule und Zapfpistole der Tankstelle eingeführt.

Die Einzelheiten der Kennzeichnung wurden hierfür in der Norm DIN EN 16942 festgeschrieben. Die Norm unterscheidet zwischen Benzin, Diesel und gasförmigen Kraftstoffen. Jeder der drei Kraftstoffarten ist eine geometrische Form zugeordnet: Benzin ein Kreis, Diesel ein Quadrat und gasförmigen Kraftstoffen eine 90-Grad-Raute. Die Wort-/Bildmarke im Zentrum der Form zeigt die Sorte an. Wenn die Symbole an der Zapfsäule mit denen im Fahrzeug identisch sind, kann der Fahrer bedenkenlos tanken.

Standheizungen vertragen E10 meist problemlos

Standheizungssysteme gibt es als Ausstattungsoption ab Werk oder als Zubehör zur Nachrüstung. Bei ab Werk eingebauten Systemen liegt die E10-Freigabe beim Fahrzeughersteller, weshalb hier eine individuelle Abfrage ratsam ist.

Die beiden führenden Hersteller von Standheizungen zur Nachrüstung – Webasto und Eberspächer – haben ihre Systeme mit E10-Kraftstoff geprüft. Webasto bestätigt die E10-Verträglichkeit für alle benzinbetriebenen Heizgeräte der Produktfamilien Thermo Top Z/E/C/P, die ab etwa 1997 eingeführt wurden, sowie für Thermo Top Evo. Alle Eberspächer-Benzinheizgeräte, Kraftstoffpumpen und Originalzubehöre zur Heizung sind bei bestimmungsgemäßen Einbau E10-verträglich.

Welche Zweiräder können E10 tanken?

Auch Besitzer von Zweirädern (Motorräder, Roller usw.) müssen sich informieren, ob ihr Modell für Super E10 geeignet ist. Die meisten Modelle im Bestand sind zwischenzeitlich für E10 geeignet. Entsprechende Hinweise lassen sich in der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges finden.

Für ältere Modelle gilt analog zu Pkw: Die Freigaben einiger Hersteller sind auf den Internetseiten der Fahrzeughersteller/-importeure zu finden bzw. in der oben genannten DAT-Broschüre aufgelistet. Liegen keine Infos vor, ist eine Beratung hinsichtlich der E10-Verträglichkeit beim Vertragshändler bzw. Hersteller empfehlenswert.

E10 für Rasenmäher & Co.

Mann füllt Rasenmäher mit Benzin
Ob E10 für Rasenmäher möglich ist, werden die ADAC Techniker oft gefragt © iStock.com/ArtMarie

Ob Zweitakt- oder Viertaktmotor: Grundsätzliche Aussagen zur E10-Tauglichkeit von Arbeitsgeräten wie Rasenmähern, Bootsmotoren oder Stromgeneratoren sind nicht möglich. Ohne konkrete Freigabe des Motoren- oder Geräteherstellers sollte keinesfalls E10 Kraftstoff benutzt werden. Im Zweifelsfall ist ein Kraftstoff mit niedrigem Ethanolgehalt – also Super E5 oder Super Plus E5 – ratsam.