Verkehrstote 2024: Weniger tödliche Unfälle

Etwas weniger Verkehrstote in Deutschland: Die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Menschen im Jahr 2024 ist etwas niedriger als im Vorjahr. Viele schwere Unfälle ließen sich vermeiden.
2,0 Prozent weniger Verkehrstote als 2023
Zahl der Unfälle und der Verunglückten in etwa auf Vorjahresniveau
Mehr Verkehrssicherheit durch Fahrassistenzsysteme
Verkehrstote 2024: Leichter Rückgang gegenüber 2023
In Deutschland sind im vergangenen Jahr 2.780 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Damit sank die Zahl der Verkehrstoten um 59, das sind zwei Prozent weniger im Vergleich zu 2023, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Nur in den Corona-Jahren 2020 und 2021 gab es mit 2.719 beziehungsweise 2.562 Personen weniger Verkehrstote im Straßenverkehr, als der Verkehr durch Lockdowns und Beschränkungen stark reduziert war.
Verkehrstote seit 1953: Im Trend sinken die Zahlen
Im langfristigen Trend ist die Zahl der Verkehrstoten seit Beginn der 70er-Jahre deutlich gesunken. In den vergangenen 50 Jahren gab es in Deutschland viele technische und rechtliche Neuerungen, um die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren (siehe Grafik). Ziel der Bundesregierung ist es, die Zahl der Verkehrstoten im Zeitraum von 2021 bis 2030 um weitere 40 Prozent zu senken.
2.500.000 Verkehrsunfälle in Deutschland
Ein Minus von 1,0 Prozent gab es bei der Zahl der Verunglückten, die von 369.396 auf 363.000 gesunken ist. Geringe Änderungen auch bei den Unfallzahlen: Die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle liegt mit rund 2.500.000 nur um 0,1 Prozent unter der Vorjahreszahl (2023: 2.519.525). Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sank von 291.890 ebenfalls um 1,0 Prozent auf 289.000.
Verkehrstote in den Bundesländern
Gemessen an der Einwohnerzahl gab es 2024 die meisten Verkehrstoten in Mecklenburg-Vorpommern mit 59 und in Sachsen-Anhalt mit 52 je einer Million Einwohnerinnen und Einwohnern. Weit unter dem Bundeswert von 33 Getöteten je einer Million Einwohnern lagen die Stadtstaaten Hamburg mit 21, Bremen mit 17 und Berlin mit 15 Menschen, die starben. Das gilt auch für Nordrhein-Westfalen mit 26 und das Saarland mit 24 Getöteten.
ADAC: Fahrerassistenzsysteme wichtig
Die Anstrengungen, im Zeitraum von 2021 bis 2030 die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr um 40 Prozent zu verringern, müssen nach Ansicht des ADAC verstärkt werden. Auf diese Reduzierung hatten sich Bund, Länder und Kommunen im "Pakt für Verkehrssicherheit" verständigt.
Der ADAC hofft, dass die Reihe neuer Fahrassistenzsysteme, die seit Juli 2024 verpflichtend in allen Neufahrzeugen eingebaut sein müssen, die Zahl und die Schwere der Verkehrsunfälle reduzieren wird. So überwacht etwa die Müdigkeitserkennung dauerhaft die Aufmerksamkeit des Fahrers und kann so im Extremfall das Einschlafen des Fahrers frühzeitig erkennen. Für Lkw sind "Totwinkel-Assistenten"“ vorgeschrieben, die beim Abbiegen die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer erhöhen. Die Einführung des Führerscheins mit 16 und die damit verbundene Ausweitung des Lernzeitraums mit Begleitung könnten einen wichtigen Beitrag leisten, um das spezielle Unfallrisiko junger Fahrer zu verringern.
Tote Radfahrer: Hoher Anteil älterer Personen
Mit Sorge verfolgt der ADAC den steigenden Anteil älterer Personen bei den getöteten Radfahrenden. Der Trend zum Pedelec begünstigt diese Entwicklung. Vorhandene Trainingsangebote zur Reduzierung des Unfallrisikos sollten genutzt werden, um sich über die besonderen Gefahren bewusst zu werden. Der ADAC unterstreicht seine fortwährende Verpflichtung, die Verkehrssicherheit in Deutschland zu verbessern und unterstützt als Partner nachdrücklich die Kampagne #mehrAchtung für ein besseres Miteinander auf den Straßen.
Mit Material von dpa